China und Rußland wollen Reaktoren an den Iran liefern

China wird der iranischen Regierung einen 300-Megawatt-Reaktor liefern. Dies erklärte der iranische Präsident Rafsandschani am 10.9. während seines Staatsbesuchs in China. Zugleich wurde aus Kreisen der oppositionellen iranischen Volksmudjaheddin bekannt, daß Rußland 170 Techniker zum Aufbau und Betrieb von zwei 440-Megawatt-Reaktoren in den Iran schicke. Aus US-Regierungskreisen verlautete, man habe Rußland ersucht, den Vertrag über die Reaktoren rückgängig zu machen (FR, 12.9.; SZ,12.9.).

Das Handelsblatt (14.9.) kommentiert: "Es wäre fatal, wenn in Zukunft aus den Entwicklungsländern kleinere Reaktoren geliefert und anschließend aus den Industrieländern Nachbesserungsinvestitionen erforderlich werden. Nach dem Ende des Ost-West-Konflikts drohen im Nord-Süd-Verhältnis neue kerntechnische Spannungsherde. Verschärfend kommt hinzu, daß die russische Nukleartechnologie mit ihren Experten neue Betätigungsfelder sucht."