November 1991 |
911110 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die angebliche Gefährdung durch elektromagnetische Felder zuhause und am Arbeitsplatz wird zunehmend von Publikumszeitschriften als Thema entdeckt. "Ständig unter Strom" überschrieb die Frauenzeitschrift Brigitte (24/91) einen Artikel, der vor dem "Elektrosmog" von Haushaltsgeräten, Rundfunksendern, Kraftwerken und Radaranlagen warnte. Die Zeitschrift verwies ihre Leserinnen an die von dem "Baubiologen" Wulf-Dietrich Rose gegründete "Internationale Gesellschaft für Elektrosmog-Forschung" in München, um "weitere Informationen und Angebote zum Thema Elektrostreß" zu erhalten. Ferner nannte sie die Firma Endotronic in Argenbühl als Lieferanten von Netzfreischaltern und "Biokabeln".
Die Wirtschaftswoche (1.11.) brachte einen Report über "Unsichtbare Gefahren" am Arbeitsplatz. Dabei wurde besonders auf Mobiltelefone abgehoben, die durch den körpernahen Betrieb ihre hochfrequente Sendeleistung in den Kopf einkoppeln und so grauen Star oder Störungen der Gehirnfunktion bewirken könnten. Grundsätzlich hieß es zur Problematik der elektromagnetischen Felder: "Hirngespinste oder ernstzunehmende Warnungen - fest steht zumindest soviel: Ein dichtes Netz unterschiedlich starker elektromagnetischer Felder begleitet heute bereits die Menschen im Alltag. Und diese Strahlen nehmen in den kommenden Jahren noch weiter zu."
Die Zeitschrift natur (12/91) testete acht verschiedene Geräte zur Messung elektromagnetischer Felder in der Preislage zwischen 76 und 775 DM. Unter der Überschrift "Dem Elektrosmog auf der Spur" wurde die Anschaffung solcher Geräte nahegelegt: "Elektrosmog - so heißt das Trommelfeuer elektromagnetischer Strahlen. Sie sind überall, wo Strom fließt. Elektrosmog macht vermutlich krank. Wer sich schützen will, muß die Strahlung messen."