Juli 1991

910717

ENERGIE-CHRONIK


CSFR hält an Donau-Kraftwerk fest

Die slowakische Regionalregierung in Bratislava beschloß, den Bau des Donau-Kraftwerks Gabcikovo im Alleingang zu vollenden. Das Wasserkraftwerk war 1977 als gemeinsames Projekt mit Ungarn geplant worden. Nach massiven Protesten von Umweltschützern stiegen die Ungarn jedoch aus. Sie machen inzwischen sogar geltend, daß der Bau eines zehn Kilometer langen Zuleitungskanals auf der tschechoslowakischen Seite ihre Hoheitsrechte verletze. Die slowakische Regierung verweist demgegenüber darauf, daß die Anlagen auf ihrer Seite bereits zu 80 Prozent vollendet und Investitionen in Höhe von 20 Mrd. Kronen (mehr als 1,1 Mrd. DM) verbaut worden seien. Freilich sieht sie sich ebenfalls mit Protesten konfrontiert. Ende Juli demonstrierten mehrere hundert Menschen gegen das Projekt, das wegen seiner eventuellen Folgen für das Grundwasser und die Donau-Auen umstritten ist. Nachdem die Polizei das Baugelände abgesperrt hatte, gestattete sie 150 Demonstranten eine Besichtigung der Baustelle (FR, 16.7. u. 30.7.; SZ, 27.7.).