Juli 1991

910705

ENERGIE-CHRONIK


Hilfestellung für Ost-Braunkohle

Mit Braunkohle betrieben werden soll ein neues Kraftwerk, das die Veba Kraftwerke Ruhr AG auf dem Gelände der Buna-Werke in Sachsen-Anhalt errichten wird. Die Landesregierung hat sich bereiterklärt, die Mehrkosten zu tragen, die sich gegenüber der ursprünglich geplanten Verfeuerung von Importsteinkohle ergeben. Sie sieht darin eine wichtige Maßnahme, um das Überleben der Mitteldeutschen Braunkohle AG zu sichern (FAZ, 3.7.).

Ein weiteres Problem der mitteldeutschen Braunkohlenindustrie sind die Altlasten, die im gesamten Gebiet der ehemaligen DDR auf etwa 30 Mrd. DM geschätzt werden. Eine Rekultivierung der ausgebeuteten Felder erfolgte nur teilweise. Die Lausitzer Braunkohle AG (Laubag) könnte ohne diese Altlasten nach Angaben ihres Aufsichtsratsvorsitzenden mit Gewinn arbeiten, obwohl sie die Förderung in diesem Jahr von 168 Mio. auf 125 bis 130 Mio. t kürzen muß. Damit übertrifft die Laubag aber immer noch die Förderung des rheinischen Braunkohlengebiets von etwa 100 Mio. t (FAZ, 10.7.).

Die Braunkohlenförderung in den neuen Bundesländern, die im letzten Jahr vor der Einigung noch reichlich 300 Mio. Tonnen betrug, wird nach Einschätzung der RWE Energie auf mittlere Sicht kaum 100 Mio. Tonnen betragen. Davon würden für die Stromerzeugung nicht mehr als 70 Mio. Tonnen gebraucht. Entsprechend schrumpfen wird die Zahl der Beschäftigten im Braunkohlenbergbau, die derzeit noch bei fast 100.000 liegt (FR, 11.7.).