August 2025

250803

ENERGIE-CHRONIK




Das am 1. Januar 2023 in Kraft getretene Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ersetzte die bisherigen Festvergütungen für kleinere Solaranlagen im Leistungsbereich bis 10, 40 und 100 Kilowatt durch eine erhöhte Vergütung für Volleinspeisung und eine geringere für Teileinspeisung (d.h. mit Eigenverbrauch). Bei dem hier gezeigten Beispiel einer Dachanlage mit bis zu 10 kW bedeutete dies, dass sich die Festvergütung für eine neue Anlage, die bis Ende 2022 auf rund 6 Cent/kWh abgesunken war, nun bei Volleinspeisung bis auf 13 Cent/kWh erhöhte, bei Teileinspeisung aber nur 8,2 Cent betrug. Die in § 48 EEG neu festgesetzten "anzulegenden Werte" verringern sich gemäß § 49 alle sechs Monate nach Inbetriebnahme um jeweils 1 Prozent. Wer zwischen dem 1. August 2025 und dem 31. Januar 2026 eine neue 10-kW-Anlage in Betrieb nimmt, erhält deshalb bei Volleinspeisung 12,47 Cent/kWh und bei Teileinspeisung 7,86 Cent/kWh. Bei Anlagen bis 40 kW sind es entprechend 10,45 bzw. 6,80 Cent und bei Anlagen bis 100 kW 10,45 bzw. 5,56 Cent.

Reiche will Einspeisevergütung für solare Dachanlagen abschaffen

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) will die Festvergütungen abschaffen, die das EEG seit 25 Jahren für die Netzeinspeisung aus solaren Dachanlagen gewährt. In einem Interview mit den "Augsburger Allgemeinen" (9.8.) begründete sie dies damit, dass die Preise für Anlagen und Speicher deutlich gesunken seien. "Neue, kleine PV-Anlagen rechnen sich schon heute im Markt und bedürften keiner Förderung", meinte sie. Außerdem müssten sich die Betreiber von Windkraft- und Solaranlagen künftig "stärker an den Kosten des Netzausbaus beteiligen". An den Einspeisevergütungen für bestehende Photovoltaikanlagen sei dagegen nicht zu rütteln, da diese Bestandsschutz genießen.

"Wir brauchen die Erneuerbaren und werden sie weiter ausbauen", versicherte Reiche zugleich. Die "Energiewende alter Prägung" stoße indessen an ihre Grenzen: Der Ausbau von Wind und Photovoltaik müsse dringend mit dem Netzausbau "synchronisiert" werden. "Der Netzausbau konnte mit dem politisch vorgegebenen Ausbau der Erneuerbaren nicht Schritt halten, eine Überdimensionierung des Stromnetzes ist ebenfalls nicht sinnvoll." Das lässt sich durchaus so verstehen, als ob sie sowohl Abstriche bei den Erneuerbaren als auch beim Netzausbau planen würde.

"Die Energiewende droht ausgebremst zu werden"

"Mit großer Sorge beobachtet der Bundesverband des Solarhandwerks den spür-baren Rückgang beim Zubau von Photovoltaikanlagen in Deutschland im ersten Halbjahr 2025", hieß es in einem vom 29.7. datierten Brief des Branchenverbands an Reiche. "Die Energiewende droht durch eine Kombination aus regulatorischer Unsicherheit, fehlender Digitalisierung und mangelnder Wirtschaftlichkeit ausgebremst zu werden. Hinzukommen Befürchtungen, der Ausbau der Erneuerbaren Energie würde regierungsseitig verlangsamt – was unmittelbare Auswirkungen auch auf die Branche des Solarhandwerks hätte."

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