Juli 2025

250707

ENERGIE-CHRONIK



Bis 2020 nahm die Anzahl der Lieferantenwechsel fast jedes Jahr zu, um dann unter der beginnenden Energiepreis-Krise zu leiden (211003, 210307), die sich im folgenden Jahr durch den russischen Überfall auf die Ukraine noch enorm verschärfte. Schon 2023 wurde aber der Wechsel-Rekord des Jahres 2020 wieder erreicht und übertroffen.

Strom- und Gaskunden wechseln ihre Lieferanten so häufig wie noch nie

Die Bereitschaft zum Lieferantenwechsel, die im Zuge der Energie-Krise stark zurückgegangen war, hat inzwischen wieder zugenommen und ist größer denn je. Wie die Bundesnetzagentur am 14. Juli mitteilte, schlossen im vergangenen Jahr 7,1 Millionen Stromkunden und 2,2 Millionen Gaskunden neue Verträge mit anderen Lieferanten. Bei Strom ist das ein Drittel mehr als der seinerzeitige Höchststand von 5,37 Millionen Versorgerwechseln, der vor der Energie-Krise im Jahr 2020 erreicht wurde. Außerdem kam es 2024 bei über 3,3 Millionen Strom- und 1,2 Millionen Gaskunden zu Änderungen der Verträge mit den bisherigen Lieferanten.

Wie schon immer bringt der Wechsel aus der Grundversorgung zu einem Sondertarif – inklusive der Sondertarife, die auch Grundversorger anbieten – die größte Ersparnis. Den Durchschnittspreis für Haushalts-Stromkunden aller Vertragsarten beziffert die Bundesnetzagentur in ihrer Mitteilung mit 40,1 Cent und den der "wettbewerblichen Anbieter" mit 38,2 Cent pro Kilowattstunde (jeweils zum Stichtag 1. April 2025). Einen Durchschnittspreis für die Grundversorgung nannte sie in ihrer Mitteilung nicht, doch dürfte dieser bei etwa 45 Cent/kWh liegen. Der Wechsel zu einem anderen Anbieter lohnt sich also in jedem Fall für diejenigen, die noch immer ohne Not mit dem Grundversorgungstarif vorlieb nehmen. Er kann sich aber auch für alle anderen Haushaltskunden rechnen, sofern die Rechnung stimmt – denn allzu oft verschleiern noch immer Boni und andere Tricks die tatsächlichen Kosten.

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