Januar 2025

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ENERGIE-CHRONIK


Wärmepumpen-Branche rechnet für 2025 mit deutlichem Absatzplus


Die meisten Wärmepumpen dienen der Gebäudeheizung, wobei sie größtenteils die in der Luft oder im Wasser enthaltene Wärme verwerten und durch Kompression auf ein höheres Temperaturniveau bringen (blau). Ein wesentlich kleinerer Teil nutzt dafür oberflächennahe Erdwärme (braun) .

Die Hersteller von Wärmepumpen rechnen für 2025 wieder mit deutlich mehr verkauften Geräten, nachdem im vergangenen Jahr der Gesamabsatz auf 234.500 Anlagen zurückgegangen war. Im Vergleich mit dem Rekordjahr 2023 waren das 204.000 Geräte weniger. Immerhin wurde aber der bis 2021 errrichte Höchststand noch um 57.000 Anlagen übertroffen, und der Trend weist wieder weiter nach oben. Optimistisch stimmen den Bundesverband Wärmepumpe (BWP) vor allem neue Zahlen zur Heizungsförderung, die im Februar 2024 an den Start gegangen war.

So habe es im vergangenen Jahr bereits mehr als 151.000 Förderzusagen nach dem Programm „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) gegeben, davon allein gut 37.000 im Dezember. "Die BEG-Förderung beginnt endlich zu wirken", sagte BWP-Geschäftsführer Martin Sabel in Berlin. Die Nachfrage und das Interesse an einer Förderung stiegen. Man erwarte daher, dass sich der Markt bei einer Fortsetzung und weiteren Bekanntmachung der Förderung bereits 2025 erholen werde.

Verband hält Absatzsteigerung um 33 Prozent für möglich

So hält der Verband unter den aktuellen Rahmenbedingungen im laufenden Jahr einen Anstieg der Verkaufszahlen um 33 Prozent auf rund 257.000 Geräte für möglich. Gäbe es zusätzliche Impulse wie etwa Entlastungen beim Strompreis, sei auch ein noch stärkeres Wachstum möglich, hob der BWP hervor.

In den kommenden Jahren schließt der Verband sogar jährlich über 500.000 Geräte nicht aus, womit das durch die Energiekrise verursachte Rekordjahr 2023 noch übertroffen würde. Bis 2030 seien weiterhin insgesamt mehr als fünf Millionen installierte Geräte in Deutschland möglich. Die entsprechenden Kapazitäten hätten Industrie, Handwerk, Wohnungswirtschaft und weitere Branchen bei vier Wärmepumpengipfeln zugesagt, hieß es. Derzeit werden laut BWP in Deutschland rund 1,7 Millionen Wärmepumpen genutzt.


Knapp 18 Prozent der im vergangenen Jahr verkauften 234.500 Wärmepumpen dienten nicht der Gebäudeheizung, sondern der Erwärmung von Brauchwasser.

Eigentlich sollten jährlich 500.000 Heizungs-Wärmepumpen installiert werden

Bundesregierung und Hersteller gingen ursprünglich davon aus, dass ab 2024 jährlich eine halbe Million Heizungs-Wärmepumpen installiert werden. Inzwischen steht fest, dass es keineswegs so kontinuierlich aufwärts geht. Im vergangenen Jahr wurden sogar nur 193.000 Anlagen abgesetzt. Das waren 46 Prozent weniger als im Rekordjahr 2023. Als Hauptgründe für den Rückgang sieht der Branchenverband eine mangelnde Bekanntheit der Heizungsförderung sowie Unsicherheiten rund um die kommunale Wärmeplanung.

Für den Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) spielt auch Gebäudeenergiegesetz (GEG) eine wichtige Rolle, das oft als Heizungsgesetz bezeichnet wird und in seiner aktuellen Fassung seit Anfang 2024 in Kraft ist. Es sieht vor, dass jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden muss. Die Regelungen greifen aber zunächst nur für Neubauten in einem Neubaugebiet.

"GEG-Regeln werden oft als Zwang empfunden"

"Neben der langwierigen und öffentlichen Debatte und der damit einhergehenden Verunsicherung der Verbraucher werden die komplexen Regelungen des Gesetzes von vielen Verbrauchern als Zwang empfunden“, erklärte BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt. "Weiterhin führt die mit dem GEG verknüpfte kommunale Wärmeplanung dazu, dass die Menschen die Heizungsmodernisierung aufschieben und auf mögliche Angebote ihrer Kommune warten." Der BDH fordert deshalb eine verständlichere Gestaltung des Gesetzes.

 

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