August 2021

210813

ENERGIE-CHRONIK


Fraunhofer-Institute starten "Referenzfabrik" für Massenproduktion von Elektrolyseuren

Fünf Institute der Fraunhofer-Gesellschaft starten ein Großprojekt zur anwendungsorientierten Forschung, das die Kosten zur Herstellung von Elektrolyseuren für grünen Wasserstoff um mehr als ein Viertel senken soll. Wie die Gesellschaft am 27. August mitteilte, bauen sie gemeinsam eine "Referenzfabrik", in der in den nächsten vier Jahren neue Produktionsverfahren entwickelt und geprüft werden können. Dabei werden die besten und wirtschaftlichsten Verfahren zur Herstellung von grünem Wasserstoff parallel komplett virtuell nachgebaut und in einen Technologiebaukasten überführt, der es Industrieunternehmen erlaubt, vor der Planung einer Fertigung genau zu prüfen, mit welchen Produktionskosten sie für bestimmte Elektrolyseur-Typen rechnen müssen. Weil das Vorhaben zur Erreichung der Klimaziele beiträgt und den Wirtschaftsstandort Deutschland stärkt, wird es von der Bundesregierung mit 22 Millionen Euro über das Wasserstoff-Leitprojekt H2Giga gefördert.

Das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) in München übernimmt die Koordination des Großforschungsprojekts. Außerdem bringen vier weitere Institute ihre Expertise ein: Das IPT für Produktionstechnologie in Aachen, das IPA für Produktionstechnik und Automatisierung in Stuttgart, das ENAS für Elektronische Nanosysteme in Chemnitz und das INWS für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen in Halle.

Die 1949 gegründete Fraunhofer-Gesellschaft betreibt in Deutschland derzeit 75 Institute und Forschungseinrichtungen Sie beschäftigt rund 29.000 Mitarbeiter mit überwiegend natur- und ingenieurwissenschaftlicher Ausbildung. Das jährliche Forschungsvolumen von 2,8 Milliarden Euro entfällt mit 2,4 Milliarden größtenteils in den Leistungsbereich Vertragsforschung. Die Fraunhofer-Gesellschaft finanziert sich zu rund siebzig Prozent aus Forschungsaufträgen von Unternehmen und öffentlicher Hand. Außerdem erhält sie Zuwendungen von Bund und Ländern.