Oktober 2020 |
201013 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Leipziger VNG AG hat zum 1. Oktober den Frankfurter Gas-Großhändler Gas-Union übernommen. Der bisherige Wettbewerber verfügt über Speicherkapazitäten an vier Standorten mit einem Arbeitsgasvolumen von 3,42 Terawattstunden. Außerdem betreibt er in den beiden noch verbliebenen Marktgebieten NetConnect und Gaspool – die zum 1. Oktober 2021 zusammengelegt werden – ein regionales Erdgastransportsystem mit einer Gesamtlänge von 544 Kilometer, das lokale und regionale Verteilnetzbetreiber sowie industrielle Verbraucher beliefert.
Bisherige Eigentümer der Gas-Union GmbH waren die Mainova (34,27 Prozent), die Uniper-Tochter RGE (23,57 Prozent), die Kraftwerke Mainz-Wiesbaden (15,91 Prozent), die Stadtwerke Kassel (9,18 Prozent), die Stadtwerke Göttingen (6,12 Prozent), die Stadtwerke Essen (4,55 Prozent) sowie die Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH (4,55 Prozent). Diese Anteile gehen nun an die VNG AG über. Die restlichen 1,85 Prozent werden von der Gas-Union GmbH selber gehalten. Der von den kommunalen Anteilseignern im März gestartete Verkaufsprozess wurde bereits im Juli abgeschlossen. Die Übernahme stand bisher aber noch unter dem Vorbehalt von Gremienbeschlüssen und der kartellrechtlichen Genehmigung. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Die VNG AG ist die ehemalige VNG Verbundnetz Gas AG, die sich im März 2018 umbenannt hat. Die neue Bezeichnung dient seitdem als Dachmarke für den gesamten Konzern und umfasst auch jene Unternehmen, die früher als "VNG-Gruppe" bezeichnet wurden. Der Konzern mit Hauptsitz in Leipzig ging nach dem Zusammenbruch der DDR aus dem vormaligen VEB Verbundnetz Gas hervor. Er beschäftigt rund 1.200 Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr 2019 einen abgerechneten Umsatz von 10,5 Milliarden Euro.