Januar 2020

200110

ENERGIE-CHRONIK


Erneuerbare decken 47 Prozent der Netzlast

Im vergangenen Jahr wurden 47 Prozent des Verbrauchs aus dem Netz der deutschen Stromversorgung durch erneuerbare Energiequellen gedeckt. Das ist ein Anstieg um 6,4 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Den größten Beitrag leisteten dabei Windkraftanlagen mit einem Anteil von 26,0 Prozent. Die Photovoltaik deckte 8,8 Prozent der Netzlast. Die übrigen 12,2 Prozent entfielen auf Biomasse, Wasserkraft und sonstige Erneuerbare. Dies ergibt sich aus einer Mitteilung der Bundesnetzagentur vom 2. Januar.

Anteil am Bruttostromverbrauch beträgt voraussichtlich 43 Prozent

Die Behörde merkte dazu an, dass sich diese Angaben auf die Netzlast beziehen, d.h. auf die Nettostromerzeugung der öffentlichen Versorgung abzüglich Export-Saldo und Pumparbeit von Pumpspeicherkraftwerken. Das in § 1 Abs. 2 EEG formulierte Ziel, den Anteil der Erneuerbaren bis 2025 auf 40 bis 45 Prozent zu erhöhen, bezieht sich dagegen auf den Bruttostromverbrauch, also einschließlich Kraftwerkseigenverbrauch und Eigenerzeugung der Industrie. Aber auch hier wurde inzwischen die Zielzone erreicht. Nach Angaben des BDEW stieg der Anteil der Erneuerbaren am Bruttostromverbrauch in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres auf 42,9 Prozent. Im Vergleich mit den 37,8 Prozent im Jahr 2018 ist somit für das Gesamtjahr eine Zunahme um gut fünf Prozent zu erwarten.

Netzlast ging um 6,4 Prozent zurück

Wie aus der Mitteilung der Bundesnetzagentur weiter hervorgeht, kam dem Vormarsch der Erneuerbaren zustatten, dass die Netzlast 2019 um 6,4 Prozent auf 476,0 Terawattstunden (TWh) und die Nettostromerzeugung um 5,4 Prozent auf 510,4 TWh zurückging. In der Tagesbetrachtung lag der Anteil der Erneuerbaren an der Netzlast immer bei mindestens 14,6 Prozent. Der höchste Wert innerhalb einer Stunde wurde am 22. April 2019 zwischen 12 und 13 Uhr mit 106,9 Prozent bzw. 48 Gigawattstunden verzeichnet.

Beim Stromhandel hat sich der Export-Überschuss deutlich verringert

Im grenzüberschreitenden Stromhandel waren 2019 die Netto-Exporte mit 59,4 TWh erneut höher als die Importe mit 24,2 TWh. Der Exportüberschuss verringerte sich aber um 35,1 Prozent auf 35,2 TWh. Er war damit deutlich niedriger als im Vorjahr (54,2 TWh). Im Juni und August führte Deutschland sogar erstmals mehr Strom ein als es ausführte. Zumindest ergibt das ein Rückblick auf die vergangenen fünf Jahre. Wertmäßig verringerte sich der Exportüberschuss von 2,2 Mrd. Euro im Vorjahr auf 1,1 Mrd. Euro. Zu dieser Halbierung trugen neben der mengenmäßigen Verringerung die gesunkenen Großhandelspreise bei.

Am Spotmarkt kostete die Megawattstunde im Durchschnitt 37,64 Euro

Im vortägigen Handel an der Börse belief sich 2019 der durchschnittliche Großhandelsstrompreis auf 37,64 Euro/MWh. Gegenüber 44,47 Euro/MWh im Vorjahr ist das ein Rückgang um gut 15 Prozent. Am teuersten wurde der Strom am 24. Januar 2019 zwischen 18 und 19 Uhr mit 121,46 Euro/MWh gehandelt. Am billigsten war er am 8. Juni 2019, als zwischen 14 und 15 Uhr den Käufern sogar ein Negativpreis von minus 90,01 Euro/MWh gezahlt werden musste. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr in 211 Stunden negative Day-Ahead Preise, während das 2018 lediglich in 134 Stunden der Fall war.

 

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