Mai 2015 |
150503 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der neu eröffnete Windpark Dan Tysk mit der Umspannanlage |
Die Konverterstation SylWin alpha übernimmt den Strom des Windparks Dan Tysk und leitet ihn über das 205 Kilometer lange HGÜ-Kabel SylWin 1 zur landseitigen Konverterstation am Umspannwerk Büttel. Der benachbarte Windparks Butendiek wird hier ebenfalls angeschlossen. Fotos (2): Vattenfall/SWM
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Der schwedische Vattenfall-Konzern und die Stadtwerke München (SWM) nahmen am 30. April den Offshore-Windpark Dan Tysk in Betrieb. An dem Gemeinschaftsunternehmen sind beide mit 51 bzw. 49 Prozent beteiligt. Der Windpark befindet sich 70 Kilometer westlich der Insel Sylt. Die 80 Siemens-Anlagen verfügen über eine Nennleistung von jeweils 3,6 Megawatt, was eine Gesamtkapazität von 288 MW ergibt. Sie stehen in Wassertiefen von 21 bis 32 Meter. Die Gründungspfähle ("Monopiles") reichen dabei nochmals bis zu 32 Meter Tiefe in den Meeresboden. Die Investitionskosten werden mit mehr als einer Milliarde Euro beziffert.
Die Netzanbindung erfolgt über das HGÜ-Kabel SylWin 1, das auch den Strom des benachbarten Windparks Butendiek zum Festland transportieren wird. Die Entfernung zwischen der Konverterstation SylWin alpha und der landseitigen Konverterstation am Umspannwerk Büttel beträgt 205 Kilometer. Davon entfallen 165 Kilometer auf das Seekabel.
Zu der Festveranstaltung in Hamburg erschienen neben Vattenfall-Präsident Magnus Hall und SWM-Chef Florian Bieberbach auch Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel, der schwedische Wirtschaftsministers Mikael Damberg, Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz und der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Torsten Albig. Gabriel bezeichnete es als "echten Erfolg für die Energiewende", daß bis zum Jahresendes eine Offshore-Kapazität von über 3.000 MW erreicht sein werde. Bis 2030 werde der Ausbau auf 15.000 MW erweitert.
Der Windpark Dan Tysk war 2005 vom Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie genehmigt worden. Als Projektentwickler fungierte die GEO Gesellschaft für Energie und Ökologie mbH. Da der 70 Quadratkilometer große Windpark an die Ausschließliche Wirtschaftszone Dänemarks grenzt, wurde sein Name aus dem Dänischen abgeleitet: Er setzt sich aus "Dan" für Dänemark und "Tysk" für Deutschland zusammen.
Der Projektentwickler verkaufte die Genehmigung 2007 an Vattenfall. Drei Jahre später kam es zum Einstieg der Stadtwerke München und zur Gründung des Gemeinschaftsunternehmens Dan Tysk Offshore Wind GmbH. Der Mehrheitseigentümer Vattenfall blieb aber weiterhin für den Bau und Betrieb verantwortlich. Anfang 2011 erteilte der Übertragungsnetzbetreiber TenneT die Netzanschlußzusage. Bis Ende 2013 waren alle Fundamente errichtet und bis August 2014 sämtliche Windkraftanlagen installiert. Ende 2014 speiste die erste Anlage ins Netz ein.
Als nächstes gemeinsames Projekt betreiben Vattenfall und Stadtwerke München jetzt den Bau des Offshore-Windparks Sandbank. Dieser soll ebenfalls eine Leistung von 288 MW haben und ab Mitte dieses Jahres in unmittelbarer Nachbarschaft zu DanTysk errichtet werden. Das Investitionsvolumen für Sandbank wird mit rund 1,2 Milliarden Euro angegeben.