Juni 2014 |
140605 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Stromnetz Hamburg GmbH, die neuerdings zu hundert Prozent dem Land Hamburg gehört (140111), hat nun auch freie Bahn zur Übernahme der Stromkonzession. Wie die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt am 17. Juni mitteilte, hat die Bietergemeinschaft aus Alliander AG und EnergieNetz Hamburg eG ihre Bewerbung um die Konzession zurückgezogen. Zuvor waren bereits die E.ON Hanse und der französische Energiekonzern Veolia abgesprungen. Als einziger Bewerber um die Wegerechte bleibt damit die Stromnetz Hamburg GmbH, mit der die Vergabebehörde jetzt die Modalitäten des Konzessionsvertrages klären wird. Der Vertrag soll am 1. Januar 2015 in Kraft treten. Der bisherige Konzessionsvertrag mit Vattenfall endet am 31. Dezember 2014.
Die Frist für die Abgabe von Interessenbekundungen im Vergabeverfahren der Konzession für das Hamburger Stromnetz war am 15. Januar abgelaufen. Da es insgesamt vier Bewerber gab, wurde mit einer Entscheidung über die Konzessionsvergabe zunächst erst im Herbst gerechnet. Formal wird sich daran nichts ändern, zumal dann auch noch der Hamburger Senat förmlich zustimmen muß. Faktisch ist aber jetzt schon klar, daß die Stromnetz Hamburg GmbH die Konzession bekommen wird.
Die Stromnetz Hamburg GmbH war ursprünglich der alte Verteilnetzbetreiber Vattenfall Distribution Berlin GmbH, der sich aus PR-Gründen einen verständlicheren Namen zugelegt (130309) und eine Viertelbeteiligung dem Land Hamburg überlassen hatte (111107). Nach dem erfolgreichen Volksentscheid im September 2013, bei dem die Hamburger Bürger für die vollständige Rekommunalisierung der Strom-, Gas- und Fernwärmenetze votierten (130901), einigten sich Hamburg und Vattenfall darauf, daß das Land seine Viertelbeteiligung an der Stromnetz Hamburg GmbH auf hundert Prozent erhöht. Außerdem erhielt Hamburg eine Option, in fünf Jahren auch die Fernwärmeversorgung komplett übernehmen zu können.