September 2011

110912

ENERGIE-CHRONIK


Siemens setzt verstärkt auf Windkraftanlagen

Der Siemens-Konzern spaltet seine bisherige Abteilung "Erneuerbare Energien" in zwei neue Abteilungen für Wind- und Solarenergie auf. Wie er am 26. September mitteilte, wird die neue "Siemens Division Wind Power" am 1. Oktober mit Sitz in Hamburg an den Start gehen. Mit der neuen Organisationsstruktur wolle man das Geschäft stärker regional ausrichten und näher an den Kunden sein, erklärte Siemens-Vorstand Michael Süß, der den Sektor "Siemens Energy" leitet. Unterhalb der in Hamburg ansässigen Abteilungsleitung wird das Windenergiegeschäft aus drei regionalen "Business Units" gesteuert: Aus dem dänischen Brande für Europa, den Nahen Osten und Afrika, aus Orlando im US-Bundesstaat Florida für Nord- und Südamerika und aus dem chinesischen Schanghai für die Region Asien-Pazifik.

Der Konzern baut damit das Windenergiegeschäft, in das er erst vor knapp sieben Jahren mit der Übernahme des dänischen Herstellers Bonus Energy eingestiegen war (100615), weiterhin systematisch aus. In erster Linie setzt er auf Offshore-Anlagen, für die er bereits etliche Aufträge an Land zog (081015, 100615). Er will sich dabei nicht auf die Rolle des Lieferanten beschränken, sondern die ganze Wertschöpfungskette einschließlich der Netzanbindung (070910) und des Setzens der Fundamente anbieten. Er geht davon aus, daß in fünf Jahren bereits rund 20 Prozent des gesamten Windenergiemarktes auf Offshore-Windkraftwerke entfallen. Allein in Europa rechnet Siemens bis 2030 mit einer installierten Offshore-Leistung von mehr als 80 Gigawatt. Dies entspräche der Leistung von etwas mehr als der Hälfte des derzeit in Deutschland installierten Kraftwerksparks. Aber auch bei landgestützten Windkraftanlagen, die bisher über 60 Prozent seines weltweiten Windenergiegeschäftes ausmachen, will er noch kräftig zulegen.

Seit der Übernahme von Bonus Energy hat sich der Umsatz in diesem Geschäftsbereich auf rund 3,2 Milliarden Euro verzwölffacht und die Zahl der Mitarbeiter von 800 auf rund 7.800 fast verzehnfacht. Davon sind allerdings nur etwa 1000 in Deutschland tätig. Die neue Siemens Wind Power in Hamburg will ihren Personalbestand bis 2013 von derzeit 170 auf über 500 vergrößern. Siemens Wind Power verfügt über sieben Werke in drei Ländern. In drei Jahren sollen es zwölf Fertigungsstätten in acht Ländern sein.

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