November 2009 |
091112 |
ENERGIE-CHRONIK |
Brasilien ist die strukturelle Schwäche seiner Stromversorgung zum Verhängnis geworden: Am 10. November um 22.13 Uhr fiel in der Hälfte des riesigen Landes sowie in Paraguay der Strom aus. Zehn brasilianische Bundesstaaten waren teilweise stundenlang in Dunkelheit getaucht. Allein in Rio de Janeiro und Sao Paulo waren rund 30 Millionen Menschen betroffen. Paraguay und seine Hauptstadt Asuncion waren eine halbe Stunde lang völlig ohne Strom.
Ursache war offenbar die Unterbrechung der Verbindung zum Wasserkraftwerk Itaipu, das den Strombedarf Brasiliens zu einem Fünftel und den von Paraguay zu neunzig Prozent deckt. Die Regierung gab zunächst an, ein heftiges Unwetter habe die Stromleitungen beschädigt. Das Nationale Institut für Weltraumforschung (INPE) wies diese Darstellung zurück und vermutete eine "elektrische Panne", die zur Abschaltung von Itaipu geführt hat. Unglaubwürdig sind angeblich aus Geheimdienstkreisen stammende Informationen, wonach Hacker in die Steuerung der Stromversorgung eingedrungen seien und auch schon frühere Stromausfälle in Brasilien verursacht hätten.