Juli 2009 |
090711 |
ENERGIE-CHRONIK |
Im Rahmen von deutsch-russischen Regierungskonsultationen wurde am 16. Juli in München die "Russisch-Deutsche Energie-Agentur" (RuDEA) gegründet. Den Gründungsvertrag unterzeichneten der Geschäftsführer der Deutschen Energie-Agentur GmbH (Dena), Stephan Kohler, und der Aufsichtsratsvorsitzende des russischen Energy Carbon Fund, Sergey A. Mikhailov. Der vierköpfige Aufsichtsrat der RuDEA wird sich aus jeweils einem Vertreter der beteiligten Regierungen und Gesellschafter zusammensetzen.
Ziel der neuen Agentur ist es, die Energieeffizienz und die Nutzung regenerativer Energiequellen in Rußland mit deutscher Hilfe zu erhöhen. Besondere Bedeutung haben dabei die energetische Sanierung von Gebäuden, Effizienzmaßnahmen in Industriebetrieben und der Einsatz innovativer Technologien in der Strom- und Wärmeversorgung. Da in Rußland nach wie vor viel Energie verschwendet wird, eröffnet sich ein großes Einsparpotential, von dem beide Seiten profitieren können.
Hauptgesellschafter der RuDEA ist mit 60 Prozent das Unternehmen Energy Carbon
Fund, hinter dem das russische Energieministerium steht. Die restlichen 40 Prozent
hält die Dena, die ihrerseits mehrheitlich dem Bund und der bundeseigenen Bank
KfW gehört. Seit zwei Jahren zählen außerdem die Allianz SE, die Deutsche
Bank AG und die DZ Bank AG zum Kreis der Dena-Gesellschafter: Sie übernahmen
jeweils acht Prozent von der KfW, wodurch sich deren Anteil von 50 auf 26 Prozent
verringerte.
Die RuDEA soll eng mit russischen und deutschen Unternehmen zusammenarbeiten, die
mit jeweils einem Sitz im Beirat der Agentur vertreten sein werden. Auf deutscher
Seite haben bisher die Energieversorger EnBW, E.ON und VNG sowie die Industrieunternehmen
Herrenknecht, Lurgi, Siemens und Viessmann ihr Interesse bekundet. Die Umsetzung der
Projekte erfolgt auf beiden Seiten mit staatlicher Unterstützung. In Deutschland
werden die Bundesministerien für Wirtschaft, Umwelt, Verkehr/Bauen und Landwirtschaft
beteiligt sein.