Mai 2009 |
090513 |
ENERGIE-CHRONIK |
Das marode und vom Einsturz bedrohte Atommüll-Endlager Asse II, in das schon seit 1988 Wasser eindrang, galt der deutschen Kernenergie-Lobby als Vorzeigeobjekt. Einem Bericht des "Spiegel" (18.5.) zufolge erhielt die Gesellschaft für Strahlenforschung (GSF) als damaliger Betreiber der Anlage von 1997 bis 2002 vom "Deutschen Atomforum" fast 700.000 Euro für die Öffentlichkeitsarbeit. Damit seien unter anderem Personal- und Verwaltungskosten für Besucherführungen finanziert worden.
Ursprünglich seien die Kosten der Besucherbetreuung zum großen Teil von der Deutschen Gesellschaft für Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen (DWK) übernommen worden, die die Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) in Wackersdorf betreiben sollte. Nach dem Scheitern des WAA-Projekts und der Auflösung der DWK Anfang der neunziger Jahre habe das Geld gefehlt. Daraufhin sei das Atomforum eingesprungen, um die Asse als eines der "positivsten Vorzeigeobjekte der deutschen Kerntechnik" weiterhin präsentieren zu können.
Beim "Deutschen Atomforum" handelt es sich um eine 1959 gegründete
Propagandaeinrichtung der Kernenergiewirtschaft, die 1975 durch den "Informationskreis
Kernenergie" ergänzt wurde. Beide betreiben gemeinsam das Internet-Portal
www.kernenergie.de, das auch unter www.klimaschuetzer.de aufgerufen werden kann.