November 2007 |
071120 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Ölkonzerne Exxon und Shell haben das Gastransportnetz der BEB an den niederländischen Netzbetreiber Gasunie verkauft. Laut "Handelsblatt" (26.11.) verbleiben dagegen die drei Gasspeicher im gemeinsamen Eigentum von Shell und Exxon-Mobil. Bereits vor fünf Jahren hat Exxon die Förderung deutschen Erdöls und Erdgases von der BEB abgetrennt und in eine Tochtergesellschaft überführt.
Die BEB Transport gehört zu den überregionalen deutschen Ferngasnetzbetreibern (060103). Ihr Pipeline-Netz von 3100 Kilometern befindet sich im Norden Deutschlands und fungiert dort als Drehscheibe für den Transport von Gas aus Rußland und Norwegen (siehe Karte).
Der Kaufpreis wurde nicht mitgeteilt. Branchenkreise schätzen ihn auf mehr als eine Milliarde Euro. Für den Verkauf dürfte eine Rolle gespielt haben, daß die Gasnetzbetreiber jetzt von der Bundesnetzagentur überwacht werden und deshalb mit geringeren Gewinnen rechnen müssen. Im Juni hatte der Bundesgerichtshof bekräftigt, daß sämtliche Gasnetzbetreiber gegenüber der Bundesnetzagentur zu Auskünften über Netzstrukturen und Kosten verpflichtet sind. Die drei Unternehmen, deren Klage damit abgewiesen wurde, waren die Exxon Mobil Gastransport, die BEB Transport und der VNG-Netzbetreiber Ontras (070613).
Die BEB entstand 1969 als Betriebsführungsgesellschaft der beiden bergrechtlichen
Gewerkschaften Brigitta und Elwerath, deren Wurzeln bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen.
1985 änderte die "BEB Gewerkschaften Brigitta und Elwerath Betriebsführungs-Gesellschaft
mbH" ihren Namen in "BEB Erdgas und Erdöl GmbH". Sie entwickelte
sich zum größten inländischen Erdgasproduzenten und zu einer der führenden
deutschen Ferngasgesellschaften. Durch die Abspaltung der Förderung im September
2002 und die Ausgliederung des Handelsgeschäfts ab April 2004 wurde sie zu einem
reinen Transportnetz- und Speicherbetreiber.
Das 3100 Kilometer lange Transportnetz der BEB gehört jetzt der Gasunie. Die drei Untergrundspeicher verbleiben bei Exxon und Shell. |