Februar 2007

070215

ENERGIE-CHRONIK


EnBW hat Probleme mit mechanisch-biologischer Müllaufbereitung

Zwei mechanisch-biologische Anlagen zur Müllaufbereitung, welche die Energie Baden-Württemberg (EnBW) in Buchen und Heilbronn errichten ließ und die sich seit 2005 im Probebetrieb befinden, stehen wegen arger Geruchsbelästigung der Anwohner und technischer Probleme vor der Schließung. Für die Anlage in Buchen wurde bereits vereinbart, Mitte 2007 den letzten Müll anzuliefern. Wie die EnBW am 14. Februar mitteilte, hat sie sich mit der Abfallwirtschaftsgesellschaft des Neckar-Odenwald-Kreises mbH (AWN) und der Stadt Buchen auf eine nicht näher bezeichnete Ersatzlösung geeinigt. Betreiber der beiden Anlagen ist die Firma T-plus in Ettlingen, eine hundertprozentige Tochter der zum EnBW-Konzern gehörenden U-plus Umweltservice AG.

Die Anlagen sollten jährlich 150.000 bzw. 75.000 Tonnen Restabfälle nach dem sogenannten ISKA-Verfahren verarbeiten: Aus dem angelieferten Hausmüll werden zunächst Wertstoffe wie Metalle und Kunststoffe aussortiert und der Verwertung zugeführt. Danach kommt der Abfall in "Perkolatoren", die nach Art einer Waschmaschine die organischen Substanzen aus dem Abfall herauswaschen. Das Wasser mit den gelösten Stoffen wird in großen Reaktoren (Fermentern) durch biologische Prozesse vergoren. Das beim Gärprozeß entstehende Biogas speist ein Blockheizkraftwerk. Der ausgewaschene, entwässerte und nochmals auf verwertbare Fraktionen gesichtete Abfall wird in einer Rottehalle acht Wochen lang kompostiert. Das während der Behandlung anfallende Abwasser wird in einer Reinigungsanlage aufbereitet und wieder dem Prozeßkreislauf zugeführt. Das am Ende der Behandlung entstandene "Geostabilat" genügt den seit dem 1. Juni 2005 bundesweit geltenden strengeren Kriterien für die Müllentsorgung und kann anschließend auf einer Deponie abgelagert werden.