Januar 2005 |
050110 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Schweiz und Italien nahmen im Januar eine neue Hochspannungsleitung in Betrieb. Die 44 Kilometer lange 380-kV-Leitung zwischen Robbia und San Fiorano (siehe Karte) erhöht die Kapazität für den Stromaustausch zwischen beiden Ländern um rund 1300 MW. Damit werde das Risiko von großräumigen Störungen und Zusammenbrüchen reduziert, wie sie im Jahre 2003 Italien heimsuchten, unterstrich das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation (UVEK).
Die Leitung wurde auf Schweizer Seite von der Rätia Energie und auf italienischer Seite von der italienischen Netzgesellschaft GRTN gebaut. Sie war bereits vor den Ereignissen des Jahres 2003 geplant gewesen. An der Eröffnungszeremonie am Sitz der GRTN in Rom nahmen der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi und - per Videobotschaft - der schweizerische Bundesrat (Minister) Moritz Leuenberger teil.
Neben dem Leitungsausbau hätten die Netzbetreiber seit dem Stromausfall im September 2003 auch große Investitionen in die Kommunikationsinfrastruktur und -prozesse vorgenommen, was ebenfalls wesentlich zur Erhöhung der Versorgungssicherheit in beiden Ländern beitrage, hieß es in der UVEK-Pressemitteilung weiter. Der Ausbau der Infrastruktur alleine löse jedoch nicht alle Probleme der grenzüberschreitenden Stromtransporte. Ein weiterer Beitrag zu mehr Versorgungssicherheit sei die Neuordnung des Strommarktes. Die Schweizer Regierung habe dazu im Dezember 2004 eine Botschaft verabschiedet. Die geplanten neuen gesetzlichen Regelungen befänden sich weitgehend in Übereinstimmung mit den EU-Vorschriften. Sie sähen einen unabhängigen Übertragungsnetzbetreiber und eine Elektrizitätskommission als Regulierungsbehörde vor. Ebenfalls geregelt werde der Zugang zum Übertragungsnetz und die Handhabung von Netzengpässen.