Januar 2005 |
050109 |
ENERGIE-CHRONIK |
Im Jahr 2004 wurden in Deutschland 1201 Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von insgesamt 2037 MW installiert. Der Gesamtbestand erhöhte sich damit auf 16543 Anlagen mit einer addierten Nennleistung von 16629 MW. Der Zubau, der im Jahr 2002 mit 3247 MW sein Maximum erreichte, hat sich damit weiter abgeschwächt (siehe Tabelle). Das Gros der Leistung konzentriert sich mit 4477MW weiterhin in Niedersachsen. Mit deutlichem Abstand folgen etwa gleichauf Brandenburg, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen (siehe Tabelle).
Das Deutsche Windenergie-Institut (dewi) verband die Bekanntgabe dieser Zahlen mit dem Hinweis, daß der Zuwachs den Erwartungen entsprochen habe und im kommenden Jahr mit einem weiteren Rückgang des Zuwachses auf 1700 MW zu rechnen sei. Deutschland bleibe jedoch der größte Windenergiemarkt der Welt.
Der Trend zu mehr Leistung hielt an: Die Nennleistung der neu installierten Anlagen lag im Durchschnitt bei 1,7 MW, während siebeim Gesamtbestand die Grenze von einem Megawatt überschritt.
Den größten Marktanteil - gemessen an der 2004 neu in Deutschland installierten Leistung - hatte wiederum die Firma Enercon (41,8%), gefolgt von Vestas/NEG Micon (30,0%), REpower Systems (9,2%), GE Wind Energy (7,7%), Nordex (4,4%), AN Windenergie (4,0%), Fuhrländer (1,3%), Gamesa (0,6%), DeWind (0,5%) und sonstigen (0,4%).
Bei Brunsbüttel ging im November 2004 die erste Windkraftanlage mit 5 MW ans Netz und erreichte im Dezember erstmals ihre Nennleistung. Ihr Rotor hat einen Durchmesser von 126 Metern. Vom Boden bis zur obersten Flügelspitze mißt sie 183 Meter und ist damit höher als der Kölner Dom (157 Meter). Die Firma REpower Systems sammelt damit Erfahrungen für die Errichtung ähnlicher Anlagen auf offener See. Bis Ende 2005 soll eine zweite Windkraftanlage dieses Typs bei Cuxhaven entstehen.
Wie das Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie (BSH) am 21.
Dezember 2004 mitteilte, hat es zwei in der Ostsee geplante Windparks abgelehnt,
weil dadurch Vogelschutzgebiete gefährdet würden. Es handelt sich
um die Projekte "Adlergrund" und "Pommersche Bucht" östlich von Rügen,
die zunächst 80 bzw. 70 Anlagen umfassen sollten. Das Amt hat damit
zum erstenmal Anträge für "Offshore"-Windparks abgelehnt. Insgesamt
liegen ihm derzeit 33 solcher Anträge vor, von denen 27 die Nordsee
und 6 die Ostsee betreffen. Bisher wurden sieben Projekte mit jeweils maximal
80 Anlagen genehmigt (siehe auch 021213).