September 2004 |
040909 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der RWE-Konzern hat mit der im Februar 2004 angekündigten Trennung vom Umweltgeschäft (040205) begonnen. Wie er am 17. September mitteilte, übernimmt in einem ersten Schritt die Rethmann AG & Co. KG den größten Teil des Geschäftsvolumens der bisherigen RWE Umwelt. Die restlichen 30 Prozent des Umsatzvolumens verbleiben aus kartellrechtlichen Gründen zunächst bei RWE, werden aber innerhalb der nächsten drei Jahre ebenfalls verkauft. Der Kaufvertrag mit Rethmann werde in Kürze unterzeichnet. Das Vorhaben bedürfe noch der Zustimmung des Bundeskartellamts.
Der Kaufvertrag mit Rethmann basiert auf einem Unternehmenswert von 800 Millionen Euro für die gesamte Umweltgruppe, wovon etwa 500 Millionen auf das zum Verkauf anstehende Geschäftsvolumen entfallen. RWE Umwelt beseitigt bundesweit mehr als 20 Millionen Tonnen Abfälle jährlich und erwirtschaftet mit rund 13.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,9 Milliarden Euro.
Am 1. September verkaufte RWE Power den 25-Prozent-Anteil am türkischen Kraftwerk Iskenderun, das erst im Februar eingeweiht worden war (040210). Erwerber der Beteiligung ist ein türkischer Pensionsfonds. Der Verkauf der Beteiligung sei "ein weiterer Meilenstein in der strategischen Ausrichtung der RWE-Gruppe als integrierter Energieversorger in den Kernregionen", hieß es in einer Pressemitteilung. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden.
Bereits im Juli verkaufte RWE Power die Mehrheitsbeteiligung
am Gaskraftwerk Tapada do Outeiro in Portugal für 205 Millionen Euro.
Zur Begründung hieß es, daß das 990-MW-Kraftwerk als unabhängiger
Stromerzeuger in einem Markt agiere, in dem RWE über keine eigenen
nachgelagerten Netz- oder Vertriebsaktivitäten verfüge. Mit dem
Verkauf unterstreiche der Konzern erneut die konsequente Fokussierung auf
das Kerngeschäft.