Dezember 2002 |
021211 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Hansestadt Lübeck betreibt ihre Stromversorgung künftig zusammen mit der E.ON-Tochter Schleswag und überläßt ihr 49,9 Prozent der Anteile an der Energie und Wasser Lübeck GmbH. Dies beschloß die Lübecker Bürgerschaft am 28. November 2002 in nichtöffentlicher Sitzung mit der Mehrheit von SPD und CDU gegen die Stimmen der Grünen. Ein ähnliches Beteiligungsmodell wird mit Verkehrsunternehmen für den öffentlichen Nahverkehr vereinbart.
Die Stadt suchte seit Ende vorigen Jahres nach finanzkräftigen Partnern für ihre Eigenbetriebe, die sie zuvor in die Energie und Wasser Lübeck GmbH (EWL) und die Stadtverkehr Lübeck GmbH (SL) unter dem Dach der Stadtwerke Lübeck GmbH umgewandelt hatte. Eine Vorentscheidung zugunsten der Schleswag fiel bereits im Juli. Härtester Mitbewerber war ein Konsortium aus Energie Baden-Württemberg (EnBW) und Vivendi, das 177,5 Millionen Euro geboten haben soll. Die Gegenleistung der Schleswag soll sich auf insgesamt 185 Millionen Euro belaufen, wovon 132 Millionen Euro auf eine Kapitaleinlage in die Stadtwerke-Tochter EWL entfallen. Außerdem verpachtet die Schleswag das Stromnetz einiger umliegender Gemeinden an die EWL, wodurch diese ihr Versorgungsgebiet um rund zwanzig Prozent erweitern kann. Sie garantiert ferner die Erhaltung von 150 Arbeitsplätzen bis Ende 2004 und den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis 2010. (Lübecker Nachrichten, 30.11.)