November 2002

021105

ENERGIE-CHRONIK


8. Klima-Gipfel in Neu-Delhi enttäuschte

Wenige Wochen nach dem zweiten Umwelt-Gipfel in Johannesburg (020905) fand vom 23. Oktober bis zum 1. November 2002 in Neu-Delhi die 8. Vertragsstaatenkonferenz der Klimakonvention von Rio statt. Die rund 3000 Delegierten aus 168 Staaten einigten sich auf ein Berichts- und Kontrollsystem für die Treibhausgas-Emissionen auch jener Länder, die nicht unter das Kyoto-Protokoll fallen. Im übrigen verlief die Konferenz ergebnislos. Beobachter der Tagung äußerten sich unisono enttäuscht. "Die politische Erwartung, daß wir einen neuen Schub für den Klimaschutz bekommen, hat sie nicht erfüllt", erklärte Bundesumweltminister Jürgen Trittin. Weitere Schritte in dieser Richtung seien erst wieder nach dem Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls zu erwarten.

In der Abschlußerklärung der Konferenz von Neu-Delhi wurde das Kyoto-Protokoll erst auf Drängen der EU-Staaten ausdrücklich erwähnt. Im Entwurf des indischen Umweltministers, der die Tagung leitete, war davon nicht die Rede gewesen. Bis Ende Oktober hatten 96 Staaten das Protokoll ratifiziert. Mit dem Beitritt Rußlands, der noch in diesem Jahr erfolgen soll, könnte das Abkommen in Kraft treten, da dann der Kreis der Beitrittsländer die Bedingung erfüllt, mindestens 55 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes zu repräsentieren. (FAZ, 2.11.; DPA, 29.10.)

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