Juli 2002 |
020706 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die RWE-Tochter Harpen erwarb im Juli 2002 für rund hundert Millionen Euro das spanische Windenergieunternehmen AERSA (Agrupacio Energias Renovables S.A., Barcelona). Die katalanische Firma verfügt derzeit über Wasserkraftwerke und Windenergieanlagen mit einer Leistung von rund 28 MW. Bis zum Jahresende will sie weitere Windparks mit einer Leistung von 90 MW in Betrieb nehmen. Die Harpen AG kann damit ihre installierte Leistung an Strom aus erneuerbaren Energien zum Jahresende auf 300 MW erhöhen. Bisher verfügte sie in Portugal, Frankreich und Italien über Wasserkraftanlagen mit einer Leistung von rund 186 MW sowie in Deutschland und Spanien über Windparks mit rund 26 MW. In den nächsten Jahren will sie diese Kapazitäten auf bis zu 1000 MW erweitern.
Die Harpen AG ist innerhalb des RWE-Konzerns für erneuerbare Energien und dezentrale Energieversorgung (KWK) zuständig. Sie entstand 1856 als "Harpener Bergbau Aktiengesellschaft, Dortmund". 1969 übernahm die Ruhrkohle AG das gesamte Bergbauvermögen. In Firmenbesitz verblieben unter anderem die Energiewirtschaft, ein umfangreicher Wohnungs- und Flächenbestand, die Binnenschiffahrt sowie etliche Beteiligungen. Seit 1992 gehörte die Mehrheit des Grundkapitals der VEW AG, die im Jahr 2000 mit RWE fusionierte. Innerhalb des RWE-Konzerns wurde Harpen zunächst nur als Finanzbeteiligung geführt. Im Jahr 2001 erfolgte eine neue strategische Ausrichtung des Tochterunternehmens auf Energie und Immobilien als Kerngeschäftsfelder. Das neuerwachte Interesse des RWE-Konzerns an Harpen äußerte sich auch darin, daß er als Gegenleistung für seinen Ausstieg aus der Steag vom RAG-Konzern dessen 23,5-Prozent-Beteiligung an Harpen übernahm (011207).