Juni 2002 |
020606 |
ENERGIE-CHRONIK |
Am Spotmarkt der deutschen Strombörsen wurden im Juni ungewöhnliche Preisspitzen für Strom um die Mittagszeit notiert. So überschritt an der LPX der Market-Clearing-Price (MCP) zwischen 11 und 12 Uhr vom 1. Juni bis zum 1. Juli an zehn Tagen die Grenze von 100 Euro/MWh. Am 19. und 20. Juni erreichte er Höchstwerte von über 280 Euro/MWh. Auch der über 24 Stunden gemittelte Preis (base) erhöhte sich dadurch auf bis zu 52,09 Euro/MWh. Der Durchschnittspreis für die Zeit von 9 - 20 Uhr (peak) kletterte auf bis zu 85,57 Euro/MWh.
Erst Mitte Dezember 2001 waren die Strompreise an den europäischen Spotmärkten in bislang unvorstellbare Höhen geschossen (011209). So erreichte der Market-Clearing-Price (MCP) an der Leipziger LPX mit 1000 Euro pro Megawattstunde das Fünfzigfache des üblichen Preises. Die LPX mußte deshalb die technische Grenze für Spotmarktgebote, die bis dahin bei 1000 Euro lag, auf 3000 Euro erhöhen. Stromhändler hatten damals beklagt, daß es an der nötigen Transparenz über Angebot und Nachfrage fehle und daß an den deutschen Strombörsen ein zu geringer Teil der Stromerzeugung gehandelt werde (020105).