April 2002 |
020413 |
ENERGIE-CHRONIK |
E.ON und RWE haben den Zuschlag bei der Teilprivatisierung zweier regionaler Stromversorger der Slowakei erhalten: E.ON übernimmt 49 Prozent an der Zapadoslovenska Energeticke (ZSE) mit Sitz in Bratislava im Westen des Landes. RWE erhält ebenfalls 49 Prozent an der Vychodoslovenska Energeticke (VSE) mit Sitz in Kosice im Osten der Slowakei. Für die ebenfalls zur Privatisierung ausgeschriebene mittelslowakische Stredoslovenska Energeticke (SSE) steht eine Entscheidung noch aus. Als Favorit gilt hier die französische EDF (DPA, 20.4.).
Kaufpreise wurden nicht genannt. Fachleute schätzen die ZSE auf etwa über zehn Milliarden Kronen (241 Millionen Euro). Der Wert der beiden kleineren Versorger VSE und SSE soll zusammengenommen dieselbe Summe betragen.
Der slowakische Staat ist gesetzlich verpflichtet, bei der Privatisierung von Schlüsselunternehmen eine Mehrheitsbeteiligung von 51 Prozent zu behalten. Die Regierung in Bratislava hat jedoch angekündigt, die Mehrheit im Vorstand und damit das Entscheidungsrecht den ausländischen Minderheitsaktionären zu überlassen.
(Karte der Slowakei mit
400-kV-Netz, Öl- und Gaspipelines)
Die MVV Polska und die Ruhrgas Beteiligungs AG haben 49,9 Prozent der Fernwärmegesellschaft Szczecinska Energetyka Cieplna (SEC) erworben. Die SEC deckt in der polnischen Stadt Stettin (Szczecin) rund zwei Drittel des Wärmemarktes ab. Sie betreibt mit rund 550 Mitarbeitern ein Fernwärmeversorgungssystem von ca. 240 Kilometern Länge. Bisher befand sie sich zu hundert Prozent in städtischem Besitz.
Der Kaufpreis beträgt rund 30 Millionen Euro. Die Beteiligung wird von den beiden Konsortialpartnern jeweils zur Hälfte gehalten. Die MVV Polska ist die polnische Tochter der Mannheimer MVV Energie, die damit in Polen über ihr sechstes Beteiligungsunternehmen verfügt. Der Partner Ruhrgas ist mit 15 Prozent an MVV beteiligt (001109).