Juli 2001 |
010707 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die zum Verkauf anstehenden 29,9 Prozent an den Stadtwerken Düsseldorf gehen mit Wirkung vom 1. Januar 2002 an die Energie Baden-Württemberg (EnBW). Dies beschloß am 4.7. der Rat der Landeshauptstadt. Ebenfalls beworben hatte sich die RWE AG, die neben der Stadt der zweite Eigentümer ist und die restlichen zwanzig Prozent besitzt. Ursprünglich wollte die CDU/FDP-Koalition die städtischen Anteile bis auf eine Sperrminorität von 25,1 Prozent verkaufen. Dies war ihr aber durch einen Bürgerentscheid untersagt worden (010508) .
Zeitungsberichten zufolge läßt sich EnBW den Stadtwerke-Anteil 875 Millionen Mark kosten. Außerdem zahlt EnBW zwanzig Millionen Mark für den Bau des neuen Rheinstadions in Düsseldorf, zehn Millionen Mark für einen Lehrstuhl im Bereich Erneuerbare Energien und 15 Millionen Mark für die Verbesserung der Internetausstattung Düsseldorfer Schulen (SZ, 6.7.; FAZ, 12.7.).
Wie es in einer Pressemitteilung der Stadtwerke Düsseldorf heißt, wurde zwischen beiden Unternehmen ein Kooperationsvertrag geschlossen, der die Eigenständigkeit und Unabhängigkeit der Stadtwerke Düsseldorf garantiert. Weitere Vereinbarungen betreffen die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens für den Großkundenvertrieb, die Förderung regenerativer Energien und dezentraler Versorgungsstrukturen und die Entwicklung der Brennstoffzelle.
Die Stadtwerke Düsseldorf gehören mit mehr als 500.000 Strom-, Gas- und Fernwärmekunden und 1,4 Milliarden Mark Jahresumsatz zu den größten deutschen Stadtwerken. Vor zwei Jahren planten sie eine Kooperation mit den Stadtwerken Hilden, Krefeld, Moers, Neuss und Remscheid (990813). Später beteiligten sie sich gemeinsam mit der entega GmbH und den Stadtwerken München an Plänen für eine "Energie-Allianz" (000102).