September 2000

000912

ENERGIE-CHRONIK


BfS genehmigt Wiederaufnahme der Nukleartransporte nach La Hague

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat am 21.9. erstmals wieder Transporte von abgebrannten Brennelementen aus deutschen Kernkraftwerken zur Wiederaufarbeitungsanlage La Hague in Frankreich genehmigt. Die Transporte waren im Mai 1998 wegen radioaktiver Verunreinigungen an der Oberfläche der Transportbehälter ausgesetzt worden (980501). Wie BfS-Präsident Wolfgang König erklärte, ist sichergestellt, dass künftig die international festgelegten Grenzwerte für radioaktive Verunreinigungen auch bei den französischen "Stachelbehältern" eingehalten werden. Die acht erteilten Genehmigungen betreffen Brennelemente aus den Kernkraftwerken Stade, Biblis und Philippsburg und sind bis Jahresende befristet. Kernkraftgegner kündigten an, die vorgesehenen Nukleartransporte nach Frankreich "massiv" behindern zu wollen. In Gorleben demonstrierten am 23.9. annähernd 5000 Menschen gegen den Kernenergie-Kompromiß und gegen weitere Nukleartransporte (FR, 19.9., 23.9. u. 25.9.).

Die innerdeutschen Transporte waren bereits im Januar dieses Jahres wieder aufgenommen worden. Damals genehmigte das Bundesamt für Strahlenschutz fünf Castor-Transporte mit bestrahlten Brennelementen aus den Kraftwerken Biblis, Neckarwestheim und Philippsburg ins Zwischenlager Ahaus (000104).