Mai 2000

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ENERGIE-CHRONIK


"Easy Energy" testet den Markt für Vorkasse-Zähler in Bremen

In Bremen wurde am 9.5. das neue Stromkosten-Vorkasse-System "Easy Energy" vorgestellt. Es besteht im Prinzip aus einer aufladbaren Chipkarte und einem Zähler, der solange Strom liefert, wie das Guthaben auf der Chipkarte reicht. Für den Stromlieferanten entfallen dadurch Zählerablesung und Abrechnung. Der Privatkunde hat den Vorteil erhöhter Transparenz: Der Zähler zeigt ihm neben dem Verbrauch auch das restliche Guthaben und die Zahl der Tage an, für die es voraussichtlich noch reichen wird. Bei Bedarf gewährt er einen Überbrückungs-Kredit von 30 Mark.

Die "2E Easy Energy GmbH", die das System entwickelt hat und vertreibt, ist eine Tochter der swb Enordia AG (Stadtwerke Bremen). Sie will ihr System zunächst in Bremen testen. Sie hat dafür mit dem Netzbetreiber swb nordia - einer Schwestergesellschaft der swb Enordia AG unter dem Dach der Stadtwerke Bremen - entsprechende Vereinbarungen getroffen. Der Zähler wird nach Vertragsabschluss kostenlos installiert. Die Chipkarte kann bei Tankstellen, Bäckern oder Supermärkten aufgeladen werden. Der Strom kostet DM 18,30 Grundgebühr im Monat, die ebenfalls von der Chipkarte abgebucht werden. Die Kilowattstunde kostet im Standardtarif 24,57 Pf/kWh. Abends und an Wochenenden gilt ein verbilligter "Aktivtarif" von 18,3 Pf/kWh. Später soll das System auch in anderen Städten angeboten werden.

Vorkasse-Zähler sind an sich nichts neues. Vor allem im Osten Deutschlands werden sie von Stromversorgern verwendet, um hartnäckigen Strom-Schuldnern beizukommen (980208). Das Konzept von "Easy Energy" zielt jedoch nicht auf solche Fälle, sondern will energie- und kostenbewußte Verbraucher ansprechen.