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Hochfrequenzstrahlapparat "Anapol" der Firma Dr. Förster, Leipzig, aus dem Jahre 1925. Die hochfrequente Strahlung dieses Geräts half angeblich bei Bettnässen, Impotenz, Ohrensausen und Wurmbefall. "Anapol besitzen, heißt Gesundheit schützen", verhieß die Werbung. |
Das magnetische Feld hat die Phantasie seit jeher angeregt, da es unsichtbar ist und dennoch Wirkungen hervorbringt. Schon Hippokrates versuchte, Krankheiten mit Magnetfeldern zu heilen. Vor 200 Jahren machte die Lehre vom "tierischen Magnetismus" Furore, mit welcher der Arzt Franz Anton Mesmer seine effektvollen Hypnose-Darbietungen garnierte. Dem Philosophen Immanuel Kant blieb angesichts soviel Unverstand nur die resignative Erkenntnis: "Weitläufige Widerlegung ist hier wider die Würde der Vernunft und richtet auch nichts aus."
Noch in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts standen bei der Diskussion um die Auswirkungen magnetischer Felder ganz die erhofften Heilwirkungen im Vordergrund. So versuchte man, mit den Magnetfeldern niederfrequenter Wechselströme Rheuma, Neuralgie, Migräne und sogar das Wachstum von Krebsgewebe günstig zu beeinflussen. Noch 1982 hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung die "Magnetfeldtherapie" als sächliches Heilmittel anerkannt. „ Eine umstrittene Entscheidung, da ein tatsächlicher Nutzen dieser Therapie nicht nachgewiesen werden konnte. Offenbar kam sie unter dem Eindruck von zahlreichen Publikationen über positive Erfahrungen mit "Osteostimulation" zustande (die mit der Magnetfeldwirkung jedoch nicht mehr zu tun hat als die Anwendung des Induktionsprinzips zur Erzeugung schwacher Ströme an bestimmten Körperstellen mittels dort implantierter Induktionsschleifen).
Inzwischen wecken "magnetische Felder" eher negative Assoziationen. Eine heilende Wirkung erhoffen sich einige allenfalls noch von jenen Permanentmagneten, die als Armringe oder Amulette in Illustriertenanzeigen angepriesen werden.Besonders Ängstliche rücken bereits ihr Bett von Stromleitungen weg oder lassen sich von Baubiologen zu einem Netzfreischalter raten, um möglichst wenig der befürchteten "Strahlung" ausgesetzt zu sein. Der ursprüngliche Glaube an die Heilwirkung magnetischer Felder hat sich ins Gegenteil verwandelt.